Ansichten aus Breslau


Breslau um 1850.
Schlesien, eine der gesegnesten Provinzen Preußens, ist von der Natur nicht nur mit landschaftlichen Reizen aller Art, sondern auch mit einem solchen Reichtum an Producten ausgestattet, daß auf jeder Quadratmeile Landes etwa 4500 Menschen leben. Die schlesische Industrie gibt ein reiches Gemälde; sie beschäftigt 25.000 Webstühle, die für 4–5 Mill. Thaler Leinwand liefern.
Viel wichtiger sind neben den 300 Meilen Chausseen die Eisenbahnen, welche Schlesien bis tief ins Gebirge hinein durchziehen.
Keine der 142 Städte Schlesiens kann sich an Bedeutsamkeit mit der Landeshauptstadt Breslau messen, welche sich in anmutiger Ebene an der weidenbebuschten Oder und der Ohlau ausbreitet. Dennoch macht Breslau mit seinen 38 Kirchen, 297 öffentlichen und etwa 4100 Privatgebäuden, mit seinen 300 fabriken und Mühlen keinen seinem Umfange angemessenen Eindruck. Erst wenn
man in die Hauptstraßen der Altstadt eintritt, dort das bunte Volksgetümmel und die großartigen Gebäude betrachtet: erst dann bemerkt man, daß man in der dritten Residenzstadt Preußens weilt, die wegen ihrer 121.000 Einwohner zu den fünf größten Städten Deutschlands gehört. Wir bemerken überall reges Leben. Polnische Juden, deutsche Commis, Fuhrleute, galizische Großhändler, wendische Bauern, Soldaten, Studenten, Bauernfrauen, Packträger und Börsenspeculanten, Professoren, Officiere und neugierige Schulknaben wandern ihres Weges dahin. Polnisch und deutsch, plattdeutsch und schlesisch klingt es durcheinander, denn hier ist gewissermaßen das Rendezvous der Slaven und Deutschen des ganzen östlichen Mitteldeutschlands.

Friedrich Körner, 1857
Die Liebichshöhe.

Die Liebichshöhe wird auch in meinem Roman erwähnt. Der Kaufmann Adolf Liebich hat sie zum Andenken an seinen Bruder Gustav (sie waren Besitzer einer Zuckerfabrik in Klettendorf) durch den Baumeister Carl Schmidt in den Jahren 1866/67 als eine Stätte der Erholung und des Vergnügens erbauen lassen und der Stadt Breslau zum Geschenk gemacht.
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Die Lutherkirche.

Dieser gotische Backsteinbau mit seinem 91,5 m hohen Turm und den stimmungsvoll bemalten Glasfenstern wird in meinem Roman auf Seite 159 erwähnt.
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Der Tauentzienplatz um 1900.

Rechts das Residenz-Hotel, in welchem sich das "Residenz Kaffee" befand. Dieses Café gehörte mit seinem ausgezeichneten Orchester zu den am stärksten besuchten Kaffeehäusern in Breslau. Links die Kuppel der "Neuen Synagoge". In der Mitte die Schweidtnitzer Straße und im Hintergrund die Dorotheenkirche.
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Der Blücherplatz mit dem Blücherdenkmal.

Der Blücherplatz mit dem Denkmal des Marschall Vorwärts wird in meinem Roman auf Seite 43 erwähnt.
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Das Breslauer Rathaus um 1920. (Zoom: Bild anklicken!)
Die Naschmarktseite um 1920. (Zoom: Bild anklicken!)
Die Siebenkurfürstenseite um 1920. (Zoom: Bild anklicken!)
Die grüne Röhrseite mit Staupsäule um 1920.
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Die Schweinitzer Straße.

Im Hintergrund links die Dorotheenkirche mit dem hohen Dach. Davor das Stadttheater, in dem Ella und Benjamin die Opernaufführung Fidelio nicht sehen durften. (Zoom: Bild anklicken!)
Die frühere Schweidtnitzer Straße, jetzt ul. Swidnicka, mit der Breslauer Oper und im Hintergrund die Dorotheenkirche aufgenommen von Heinz Kornemann im Oktober 2010. (Zoom: Bild anklicken!)
Die Domstraße um 1920. (Zoom: Bild anklicken!)

Oderpartie an der Sandkirche um 1920.
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Die Technische Hochschule um 1920.

Diese Hochschule wird in meinem Roman auf Seite 64 erwähnt. (Zoom: Bild anklicken!)
Stammwerk Breslau der Linke-Hofmann-Lauchhammer AG am Striegauer Platz. (Zoom: Bild anklicken!)
Die Lokomotivmontagehalle im Werk Breslau der Linke-Hofmann-Lauchhammer AG. (Zoom: Bild anklicken!)
Die von Herzog Heinrich II. als Jakobskirche 1240 gegründete Vinzenzkirche mit dem ehemaligen Vinzenzkloster, das unmittelbar an die Kirche gebaut wurde. Nach seinem Tod in der Mongolenschlacht bei Wahlstatt fand Herzog Heinrich II. hier seine letzte Ruhe. Das Klostergebäude wurde zuletzt vom Oberlandesgericht genutzt und gehört jetzt zur Universität. Auf Seite 40 im Roman "Kupferberger Gold" wird Benjamin Baumgarten mit der Aussage: "Wenn ich hier langgehe, dann muß ich immer einen Blick auf diesen Barockbau werfen." zitiert. Aufnahme vom Mai 2011. (Zoom: Bild anklicken!)
Im Innenhof vom ehemaligen Vinzenzkloster. Aufnahme vom Mai 2011. (Zoom: Bild anklicken!)
Das Friedhofstor vom alten jüdischen Friedhof in Breslau an der Lohestraße, jetzt u.´Slezina. Das Friedhofstor ist mit siebenarmigen Leuchtern und originalen schmiedeeisernen Lampen geschmückt. Der Friedhof wird auch in meinem Buch "Kupferberger Gold" auf Seite 90 erwähnt. (Zoom: Bild anklicken!)
Zitat aus Kupferberger Gold, Seite 90/91: "Es war das Tor in die Ewigkeit, in das Totenland, in das ewige Leben." (Zoom: Bild anklicken!)
An der Friedhofsmauer, links vom Eingang.
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Das Grab der Mutter von Edith Stein. (Zoom: Bild anklicken!)
Zitat aus Kupferberger Gold, Seite 91: "Hier ruhten sie, in schlichten Gräbern, in Grüften und monumentalen Totenhäusern mit Säulenhallen, Mausoleen mit Kassettendecken und gläsernen Kuppeln, durch die das Sonnenlicht ins Innere fiel." (Zoom: Bild anklicken!)
Zitat aus Kupferberger Gold, Seite 91: "Ebenso Ferdinand Lasalle, Gründer der sozialdemokratischen Bewegung." (Zoom: Bild anklicken!)
Die Gruft der Familie Willy Cohn, dem Autor des bis 1941 in Breslau geführten Tagebuches, der am 29. November 1941 mit Ehefrau Gertrud und den beiden Töchtern Susanne und Tamara im Fort IX in Kaunas, Litauen zusammen mit 2000 Juden aus Breslau und Wien erschossen wurde. Unten rechts ist die Gedenktafel zu sehen, die an seine Familie erinnert.
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Die Gedenktafel in der Gruft der Familie Cohn.
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Die Breslauer Synagoga Pod Bialym Bocianem (Synagoge zum weißen Storch) ist ein Werk des berühmten preußischen Baumeisters Carl Friedrich Langhans und entstand 1826 bis 1829. Am 6. Mai 2010 wurde die Synagoge nach umfangreicher Sanierung neu eröffnet. In der sogenannten Reichskristallnacht blieb sie nur deshalb vor der Zerstörung durch Brandstiftung verschont, weil man befürchten mußte, daß die Flammen auf die Nachbargebäude überschlagen. Aufnahme vom 1. Okt. 2010. Links ist die Sukka, hebr. jued1a.gif, Plural jued2a.gif Sukkot, zu deutsch Laubhütte, zu sehen. Eine mit Ästen, Stroh oder Laub gedeckte Hütte, die beim Laubhüttenfest an die Befreiung des israelischen Volkes aus der ägytischen Knechtschaft erinnert. Vierzig Jahre mußten sie nach der Flucht durch die Wüste wandern, bis sie endlich das gelobte Land erreichten. Dabei dienten die selbstgebauten Laubhütten als Behausung und boten Schutz. (Zoom: Bild anklicken!)
Die Synagoge war zur Ruine verkommen und wurde Innen nach den Vorlagen alter Fotografien restauriert. Jetzt zählt sie zu den schönsten jüdischen Gotteshäusern in Polen. Ihre Rettung verdankt sie vor allem der norwegischen Künstlerin Bente Kahan.
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Die Neue Synagoge in Breslau war nach der Neuen Synagoge in Berlin, Oranienburger Straße, die Zweitgrößte in Deutschland. Das Gebäude wurde für 2000 Gottesdienstbesucher im byzantinisch-romanischen Stil konzipiert. Den überkuppelten Zentralbau schmückten vier polygonale, niedrige Ecktürme. Über dem Hauptportal war eine Rosette zu sehen. Im Gegensatz zu den anderen Synagogen genoss die Breslauer Synagoge den Vorteil, auf einem frei zugänglichen Grundstück zu stehen und von allen Seiten betrachtet werden zu können.
Die Neue Synagoge in Breslau wurde in der sogenannten Reichskristallnacht zerstört. Auf dem Synagogengelände befindet sich heute ein Gedenkstein, auf dem zu lesen ist:
„Sie legten an dein Heiligtum Feuer, entweihten die Wohnung deines Namens bis auf den Grund. (PS 74,7)“

Breslau war bis zum Zweiten Weltkrieg eines der wichtigsten jüdischen Zentren in Europa. Die höchste Anzahl erreichte die jüdische Bevölkerung von Breslau im Jahre 1925, als 23.240 Juden verzeichnet wurden, unter ihnen zahlreiche bekannte Künstler, Schriftsteller, Wissenschaftler und Politiker. (Zoom: Bild anklicken!)
Blick auf die Laubhütte, die anläßlich des Laubhüttenfestes aufgebaut war. (Zoom: Bild anklicken!)

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