Zum Thema Zwangsarbeiter

Hitlers Lieblingsingenieur Ferdinand Porsche, 1939 zum Wehrwirtschaftsführer ernannt, gehörte im „III. Reich“ zur Kaste der technischen Intelligenz, die ihre Fähigkeiten für die Ziele des Faschismus einsetzte. Er war u. a. an der Entwicklung des Panzerkampfwagens VI Tiger und dem Panzerkampfwagen VIII Maus beteiligt und forderte im Oktober 1941 beim Reichsführer SS, Heinrich Himmler, persönlich sowjetische Kriegsgefangene als Zwangsarbeiter an. 1942 bestellte er bei Hitler KZ-Häftlinge zum Bau einer neuen Leichtmetallgießerei im VW-Werk. Etwa 20.000 Menschen – zwei Drittel aller während des Zweiten Weltkriegs im VW-Werk Arbeitenden – waren Zwangsarbeiter aus Polen, der Sowjetunion, Italien, Frankreich, Belgien und den Niederlanden sowie deutsche „Wehrmachtstrafgefangene“ .Unvollständigen Listen zufolge kamen in Wolfsburg etwa 500 Kriegsgefangene, Verschleppte und KZ-Häftlinge ums Leben.

Heinrich Nordhoff, Vorstandsmitglied der Firma Opel, ließ den Opel „Blitz“ (Ohne Blitz kein Blitzkrieg) entwickeln, der zum Rückgrat der Wehrmacht beim Überfall auf die Sowjetunion wurde. Im II. Weltkrieg übernahm Nordhoff, die Leitung des Opel-Zweigwerkes Brandenburg, der größten Lastwagenfabrik Europas, die monatlich 4000 Lkw an die Wehrmacht lieferte und wurde 1948 Generaldirektor der Volkswagen AG.

An der erfolgreichen Produktion der Lkw im Opel-Werk Brandenburg waren von ca. 3.000 Beschäftigten 1.500 Zwangsarbeiter aus rund 20 Nationen.

Gegen Kriegsende floh Nordhoff mit seiner Familie in die Westzone. Die Adam Opel AG mochte ihren Auto-Direktor nicht wieder beschäftigen und 1948 wurde Nordhoff mit Unterstützung der britischen Militärregierung Generaldirektor der Volkswagen AG.

"Wenn die Engländer geahnt hätten, wie Nordhoff ihre eigenen Wagen von den Exportmärkten vertreiben würde", schrieb sechs Jahre später das Nachrichtenmagazin „Time“, „hätten sie ihm diesen Job nie gegeben.“

Auch Werner von Braun (NSDAP-Mitgliedsnr.: 5.738.692 und SS-Mitgliedsnr.: 185.068) der mit seinem Stab hoch qualifizierter Wissenschaftler in der Forschungsanstalt Peenemünde Langstreckenraketen entwickelte, die u. a. gegen London und Antwerpen eingesetzt wurden, gehörte zur technischen Intelligenz. Er lernte Hitler, Himmler und Kennedy persönlich kennen.

Werner von Braun war persönlicher Augenzeuge (Mittelbau-Dora) und mitverantwortlich, daß 60.000 KZ-Häftlinge unter inhumanen Arbeits- und Lebensbedingungen bei Nordhausen im Stollenvortrieb für die Raketenproduktion Sklavenarbeit verrichten mußten. 20.000 Häftlinge kamen bei diesen unmenschlichen Bedingungen ums Leben.

Albert Speer, Reichsminister für Bewaffnung und Munition, war mit Leib und Seele „Architekt des Führers“. Für die Mitwirkung bei der Verschleppung von Juden, dem Einsatz von Zwangsarbeitern und seine Funktion als Reichsminister für Bewaffnung und Munition wurde er im Nürnberger Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 20 Jahren Haft verurteilt, die er bis 1966 im Kriegsverbrechergefängnis Spandau absaß.

Diese bekannten Namen stehen stellvertretend für eine technische Intelligenz, ohne die der II. Weltkrieg nicht führbar, das KZ- und Zwangsarbeitersystem nicht denkbar und die Vernichtung der europäischen Juden nicht möglich gewesen wäre.

Näheres können Sie unter diesem Link erfahren: Mittelbau-Dora (Link bitte anklicken!)

Im II. Weltkrieg warfen die Alliierten auch Flugblätter über deutsche Städte ab. Flugblätter der Alliierten zu besitzen war lebensgefährlich, denn es war „Feindpropaganda“ und die „Feindpropaganda“ durfte in der Bevölkerung nicht wahrgenommen werden.

Außerdem gab es Rundfunknachrichten in deutscher Sprache. Auch das Hören dieser „Feindnachrichten“ war Lebensgefährlich und wer beim Hören dieser „Feindnachrichten“ denunziert wurde, der wurde vom Gericht als „Rundfunkverbrecher“ verurteilt.

U.a. wurde dieses Flugblatt über deutsche Großstädte abgeworfen. Trotzdem fanden gegen jede Vernunft Verbrechen unter Teilnahme der Bevölkerung auch noch im März und April 1945 gegen Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge statt. U. a. in Gardelegen, Celle, Krems an der Donau (Österreich)

Bei der „Kremser Hasenjagd“ wurden Schüler der NAPOLA, Hitlerjugend und der Volkssturm „zur Jagd“ ausgeschickt und in vielen Orten fanden kurz vor dem Kriegsende solche Verbrechen statt und die Verantwortlichen wurden fast nie zur Rechenschaft gezogen. Die folgenden 4 Links bieten noch mehr Informationen zu diesem Thema:

Gardelegen (Link bitte anklicken!)

Celle (Link bitte anklicken!)

Krems an der Donau (Österreich) (Link bitte anklicken!)

Leserbrief in der Wolfsburger Allgemeinen (Link bitte anklicken!)

Dazu der Artikel in der Wolfsburger Allgemeinen (Link bitte anklicken!)