Mein Leserbrief zu „Volkswagen gedenkt der Opfer“ vom 9. Februar 2015 in der Braunschweiger Zeitung und der Wolfsburger Allgemeinen

Wie haben sich doch in Deutschland und auch in Wolfsburg die Zeiten geändert. Am 27. Januar haben im VW-Werk Wolfsburg aus Anlass des 70. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz Mitarbeiter, Unternehmen und Betriebsrat mit einer Kranzniederlegung der Opfer der NS-Diktatur gedacht. Warum nicht schon in früheren Jahren? Jahrzehntelang fand in Wolfsburg am 30. Januar zum Todestag von Porsche unter Protesten aus der Bevölkerung eine Kranzniederlegung am Porschedenkmal statt. Diese Kranzniederlegung, die es nie hätte geben dürfen, findet nicht mehr statt. Lange wurde von der Wolfsburger Politik verdrängt, dass auch das VW-Werk ein Ort des nationalsozialistischen Terrors war. Dass im VW-Werk über 20 000 Zwangsarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen in der Rüstungsproduktion arbeiten mussten. Da ist es tröstlich, dass, endlich, seit 20 Jahren der VW-Konzern seine unrühmliche Geschichte aufarbeitet und eine internationale Jugendbegegnungsstätte in Auschwitz finanziell fördert.