Uran wird in Miedzianka (Kupferberg) nicht mehr abgebaut, aber Bier wird dort wieder gebraut.
Gern habe ich den Erzählungen meines in Kupferberg aufgewachsenen Heimatfreundes, Heinz Friebe, gelauscht. Als Kind hatte er 1945,
der Krieg ging zu Ende, zwei Männer in SS-Uniform belauscht. Die waren vom Wirtschaftsbetrieb „Seltene Erden Oranienburg“
und gingen mit einem Geigerzähler durch die Felder zwischen Waltersdorf (Mniszkow) und Kupferberg.
In Schmiedeberg (Kovary), knapp zwanzig Kilometer von Kupferberg entfernt,
wurde schon Uran abgebaut und nach Oranienburg zu den Auer-Werken geliefert.
Die Auer-Werke in Oranienburg waren das erste Werk weltweit, das eine Technologie beherrschte mit der metallisches Uran hergestellt werden konnte.
Ende 1940 standen dort die ersten 240 kg hochreines Uranmetall für Versuche bereit. Deutschen Physikern war klar,
dass durch die Kernspaltung auch der Bau einer Atombombe möglich war. Die Wissenschaftler nannten damals die Atombombe „Uranbombe“.
Der Wettlauf um die Atombombe zwischen Amerikanern und Russen hatte seinen Ausgangspunkt in Berlin, dort wurde 1938 die Kernspaltung entdeckt
und bis zum Kriegsende intensiv an ihrer Nutzung gearbeitet und so begann am 15. März 1945 der Atomwettlauf
zwischen den USA und der Sowjetunion in Oranienburg mit einem Inferno. Es war ein schöner Frühlingstag und um 14:45 Uhr verdunkelte sich der blaue Himmel über der Kleinstadt.
612 amerikanische B-17 Bomber luden in 45 Minuten die tödliche Fracht von 5.690 Bomben über den Auer-Werken,
das Zentrum der deutschen Uranverarbeitung, ab. 4.022 Bomben waren mit chemischen Langzeitzündern versehen.
Know how und Material zur Entwicklung der Atombombe sollte den anrückenden Russen nicht zur Beute werden.
Die Amerikaner wussten, dass die Auer-Werke in der Zukunft im russischen Sektor liegen würden und somit für sie unerreichbar sein würden.
Vor der Zerstörung der Auer-Werke waren noch 70 kg Uran nach Stadtilm, 30 km südlich von Erfurt, in ein Kernforschungslabor gebracht worden.
Dort fiel den Amerikanern das Uran in die Hände. Vielleicht war es das Uran, das in den beiden Atombomben war, die auf Japan abgeworfen worden sind.
Die Sowjets förderten in Schmiedeberg in der Zeche R 5 und in Kupferberg Uran und bauten damit ihre Atombomben.