Hilft Baggern im Bober gegen Hochwasser?

Wer jetzt durch das Hirschberger Tal fährt sieht, mit schwerer Technik sind Baufirmen in Bach- und Flußläufen am Ausbaggern der Flußbetten. Die Steine werden aus den Flußläufen entfernt und die Bäume werden am Ufer gefällt.

Hochwasserschutz wie vor 40 Jahren sei das und verstoße gegen europäische Normen, sagt Elisabeth von Küster vom Schloß Lomnitz. "Wenn man Steine entfernt und alles schnurgerade ausbaut, dann verwandelt sich der Fluß bei Starkregen in einen reißenden Strom", sagt sie. Sie hat sich bis jetzt gegen die Ausbaggerung des Bobers gewehrt, doch jetzt rücken die Bagger an.

Ob es im Hirschberger Tal mit dem Ausbaggern der Flüsse so weitergehen kann, ist fraglich. "Flußmord" steht dreisprachig auf großen Schildern entlang der Lomnitz. Die Europäische Kommission hat Polen wegen dieser Eingriffe ins Fließgewässer vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt. In der Klage geht es auch darum, daß keine ausreichende Überprüfung der Umweltauswirkungen durch diese Ausbaggerung stattgefunden hat. Bis zur Anhörung kann noch über ein Jahr vergehen.