Am 11. und 12. August 2007 besuchte ich mit meiner Frau das 2. Schlesische Heimatfest in Görlitz.
Es war ein gelungenes Fest. Alte Bekanntschaften wurden erneuert und neue Bekanntschaften wurden geschlossen.
Auch mein Verleger, Herr Alfred Theisen, lief mir über den Weg. Ich berichtete ihm, dass ich auf
dem Weg nach Jannowitz sei, dort wollte ich zwei Jannowitzer Bürger persönlich kennenlernen,
die ich bisher nur durch das Internet kannte.
Dies waren die Deutschlehrerin Joanna Zawadzka, sie unterrichtet an der Schule in Jannowitz und hatte sich
auf meiner Homepage im Gästebuch unter Nr. 47 eingetragen und Herr Pawel Nowak, ein junger Mann aus
Jannowitz, in meinem Gästebuch steht er unter Nr. 42.
Herr Pawel Nowak interessiert sich sehr über die historische Geschichte der Orte Jannowitz, Kupferberg
und Rohrlach. Er unterhält eine umfangreiche Webseite über Jannowitz und Kupferberg. Ich habe
im Gästebucheintrag die beiden Internetseiten von Herrn Nowak verlinkt, so dass der interessierte Leser
problemlos auf diese Seiten gelangen kann, die auf polnisch geschrieben sind. Vielleicht kommt irgendwann,
wie auch bei vielen Büchern, zusätzlich eine deutsche Übersetzung dazu.
Frau Zawadzka schrieb mir u.a., dass sie sich sehr über die deutsche Geschichte von Jannowitz
interessiert und auch bei ihren Schülern das Interesse dafür wecken möchte.
Als ich dies Herrn Theisen berichtete, überreichte er mir spontan auf seinem Stand eine Bücherspende
von 15 Exemplaren Kupferberger Gold. Das Buch eignet sich vorzüglich zur Ergänzung
des Deutsch-, Geschichts- und Heimatkundeunterrichts.
In Jannowitz angekommen, konnten meine Frau und ich die beiden endlich einmal persönlich kennenlernen
und Frau Zawadzka die Bücher überreichen.
Frau Zawadzka, die das Buch schon gelesen hatte, war über diese unerwartete Bücherspende sehr erfreut.
Sie will im neuen Schuljahr das Buch im Unterricht verwenden.
Zusammen fuhren wir nach Rohrlach zu Frau Helena Szczepánska, die ich schon seit vielen Jahren kenne.
Sie hatte uns zum Kaffee eingeladen. Herr Nowak hatte ein riesengroßes Album mit Ansichtskarten
aus deutscher Zeit von Jannowitz und Kupferberg mitgebracht. Eine der Ansichtskarten, die er im Internet
erworben hatte, war in den zwanziger Jahren von Jannowitz nach Kanada geschickt worden und hatte nun den Weg
zum Absendeort zurückgefunden.
Während wir so beisammen saßen und das Material aus deutscher Zeit sichteten, kam uns eine Idee.
So wie im Schloß Lomnitz im 1. Stock eine Dauerausstellung über das Hirschberger Tal mit seinen
Schlössern und Gärten eingerichtet ist,
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ließ sich im 1. Stock im jetzt leer stehenden Saal
des ehemaligen Gasthof zum Reichsadler eine geschichtsbezogene Ausstellung über
die Orte Jannowitz, Kupferberg und Rohrlach einrichten. Solch eine Ausstellung wäre eine hervorragende
Ergänzung zu der liebevoll ausgearbeiteten Chronik Erinnern, zurückschauen nach Jannowitz
im Riesengebirge von Dora Puschmann und zu der Bild- und Textdokumentation vom Heimatort Rohrlach,
die Herr Heinz Hertel herausgebracht hat.
So wie Frau Szczepánska den Rohrlach-Besuchern die schöne restaurierte Kirche zeigt, würde
sie auch einen Schlüssel zum Raum des Museums haben und den interessierten Besuchern diese zweisprachige
Ausstellung zeigen.
Natürlich würden in diesem Museum (Heimatstube) nur Dinge ausgestellt werden, die heute noch
in den Orten Jannowitz, Kupferberg und Rohrlach vorhanden sind. Es würden also keine Stücke aus
Deutschland, die einmal unter großer Mühe bei der Vertreibung mitgenommen wurden, wieder
zurückgeführt. Solche Sachen gehören, wenn z. B. eine Heimatstube aufgelöst wird, in ein
deutsches Museum wie z. B. das Schlesische Museum in Görlitz.. Ansichtskarten lassen sich mit der heutigen
Technik beliebig kopieren, wobei die Kopie oft noch besser aussieht als das Original.
Frau Szczepánska, Frau Zawadzka und Herr Nowak engagieren sich sehr in der Erforschung der deutschen
Geschichte ihrer Heimatgemeinde Jannowitz. Auch ich würde es sehr begrüßenswert finden,
wenn Frau Zawadzka als Lehrerin ihren Schülern in solch einem Museum die deutsche Geschichte ihrer
Heimatgemeinde näher bringen kann. Auch die Rohrlacher und die Nachkommen der Rohrlacher, die so gern
einen Blick in die Rohrlacher Kirche werfen, würden sicherlich auch mit großem Interesse einen Blick
in ein Rohrlacher Heimatmuseum werfen.
Überlegenswert ist diese Idee allemal. Frau Szczepánska meinte, immer mehr polnische Touristen
kommen nach Rohrlach und Jannowitz und möchten etwas über die deutsche Zeit wissen. Unter dem
Kommunismus war dies ein Tabu-Thema, über das nicht gesprochen werden durfte.
In Richtung Fischbach verließen wir Rohrlach. An der Linkskurve, hinter dem ehemaligen Buhls
Gast- und Logierhaus zum Forst- und Falkenberg steht das Haus meiner Urgroßeltern, August
Lehmgrübler, *1864 – +1947, und Marie Lehmgrübler, *1865 – 1948+. Bewohnt wird das
Haus von der Familie Chojnacki. So wie viele Häuser nicht mehr wieder zu erkennen sind, da sie total
verfallen sind, ist dieses Haus und das dahinterstehende Haus, die Landwirtschaft meines Großonkels
Hermann Lehmgrübler, *1893 – 1981+, nicht mehr wieder zu erkennen, da sie total umgebaut und
modernisiert wurden. Aber besser so, als ein Haus das zur Ruine verfallen ist.
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Das Haus meiner Urgroßeltern in Rohrlach, dahinter die Landwirtschaft
meines Großenkels in den zwanziger Jahren.
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Das Haus meiner Urgroßeltern im August 1988.
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Das Haus meiner Urgroßeltern im August 2007, dahinter die ehemalige
Landwirtschaft meines Großonkels.
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Vor der Schule in Jannowitz überreichte ich der Deutschlehrerin Joanna Zawadzka pro forma
ein Exemplar Kupferberger Gold. Das Haus im Hintergrund ist das Gymnasium von Jannowitz.
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Bei Helena Szczpánska in Rohrlach wurde die Idee eines Heimatmuseums geboren.
Von links nach rechts: meine Frau Christiana, meine Wenigkeit, Joanna Zawadzka,
Pawel Nowak, Helena Szczepánska.
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Im Saal vom ehemaligen Gasthof zum Reichsadler, im ersten Stock die drei großen
Fenster links, könnte das Heimatmuseum entstehen, das für Interessierte nach Anmeldung
geöffnet wird.
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Auf dem 2. Schlesischen Heimatfest in Görlitz traf ich meinen Verleger,
Herr Alfred Theisen.
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Herr Theisen auf seinem Verkaufsstand (Schlesische Schatztruhe).
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Das Schlesierlied in einer alten Fassung mit Stadtansichten aus Schlesien (Link zu youTube)
1. Kehr ich einst zur Heimat wieder,
Früh am Morgen, wenn die Sonn' aufgeht.
Schau ich dann ins Tal hernieder,
Wo vor einer Tür ein Mädchen steht.
Da seufzt sie still, ja still und flüstert leise:
Mein Schlesierland, mein Heimatland,
So von Natur, Natur in alter Weise,
Wir sehn uns wieder, mein Schlesierland,
Wir sehn uns wieder am Oderstrand.
2. In dem Schatten einer Eiche,
Ja, da gab ich ihr den Abschiedskuß.
Schatz, ich kann nicht bei dir bleiben,
Weil, ja weil ich von dir scheiden muß.
Da seufzt sie still, ja still und flüstert leise:
Mein Schlesierland, mein Heimatland,
So von Natur, Natur in alter Weise,
Wir sehn uns wieder, mein Schlesierland,
Wir sehn uns wieder am Oderstrand.
3. Liebes Mädchen, laß das Weinen,
Liebes Mädchen, laß das Weinen sein.
Wenn die Rosen wieder blühen,
Ja dann kehr ich wieder bei dir ein.
Da seufzt sie still, ja still und flüstert leise:
Mein Schlesierland, mein Heimatland,
So von Natur, Natur in alter Weise,
Wir sehn uns wieder, mein Schlesierland,
Wir sehn uns wieder am Oderstrand.
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