Weitere Informationen zum Granitstein
Wer an dieser Stelle beim Granitblock links von der Kupferberger Straße abbiegt, gelangt an eine Gabelung. Links, leicht abfallend geht es zum ehemaligen Anwesen von August Bettermann. Dort betreiben heute die Holländer Wim Bosmann und Coleta Dubbers einen Campingplatz; geradeaus geht es zur ehemaligen Bergmühle. Beim Verlag E. Gruhn in Warmbrunn wurde im Jahr 1885 eine 36-seitige Broschüre mit dem Titel Führer durch Jannowitz, Kupferberg und Umgegend gedruckt, die vom Riesengebirgsverein für 30 Pfennig herausgegeben wurde. In dieser interessanten Broschüre steht auf Seite 22 unter "Die Umgebung von Jannowitz" folgendes über die Bergmühle:
Die Bergmühle: Man verfolgt die nach Kupferberg führende Straße bis zum ersten Querweg links, an dem ein Stein zur Bergmühle zeigt. Diesen Weg durch Wald, dann über die Eisenbahn fort zu Zimmermanns Gasthaus mit Gärtchen (Bier, Kaffee, Milch Honigkuchen!) Wer nicht weiter will, geht in der zwischen den nächsten Häusern gelegenen Gasse bis zum Bobersteg, passiert diesen; dann links bei der Neubarthschen Mühle vorbei durchs Dorf zurück. Wer zur Bergmühle will, geht von Zimmermann den nach O. führenden Weg, dann unter der eisernen Eisenbahnbrücke, bald darauf unter einer steinernen (schöner Blick beim Passieren derselben) durch; gleich hinter letzterer liegt die Bergmühle (gräfl. Holzstofffabrik). Keine Restauration! Den Rückweg kann man auch auf der anderen Boberseite machen. Man geht um die Bergmühle links herum über zwei kleine Holzbrücken, dann links, unter der Eisenbahn hindurch, gleich darauf wieder über die Eisenbahn hinweg und bleibt dann auf der rechten Boberseite bis ins Dorf zurück.
Über Jannowitz steht auf den Seiten 18 bis 20: Wo der Bober aus dem Landeshuter Thale in das Hirschberger Thal eintritt, nachdem er sich zwischen dem Landeshuter Kamm und den Bleibergen Bahn gebrochen hat, liegt Jannowitz 13 km von Hirschberg entfernt. Der Bahnhof 385 m ü. d. M. Das Dorf besteht aus Alt- und Neu-Jannowitz und hat 1.300 Einwohner. Alt Jannowitz liegt an den Ufern des Bobers, beginnt im Osten am Fusse der Bleiberge bei der Bergmühle und dem Weigelschen Garten und grenzt im Westen an Rohrlach.. Neu- Jannowitz wird der südlich vom Bahnhof liegende Theil des Dorfes genannt. Jannowitz hat eine evangelische und eine katholische Kirche, beide in der Mitte des Dorfes, nahe dem Bober; in der Nähe liegt auch das Schloss des Grafen zu Stollberg- Wernigerode; der hierzu gehörige Park mit seinen prächtigen alten Bäumen, den frischen, grünen Wiesen und einigen Aussichtspunkten von grossartiger Schönheit ist stets geöffnet und ist der Besuch desselben, Dank der liebenswürdigen Erlaubnis des Besitzers, für Jedermann gestattet. Im Westen des Dorfes liegt die Papierfabrik der Firma Schumann & Winkler, welche ungefähr 120 Arbeiter beschäftigt.
Der Bahnhof selbst bietet schön gepflegte Anlagen, in welchen man bis zu der durch das Dorf führenden Hauptstrasse (bei Kindlers Hotel) gelangen kann. Die in den Anlagen befindliche Fontaine mit sehr starkem Wasserstrahl ist bemerkenswerth durch ihre Einfassung; letztere wird gebildet von Steinen aller derjenigen Felsarten, welche beim Bau der Gebirgsbahn zur Verwendung gekommen sind.
Die grossen Mengen der auf dem Bahnhof lagernden, bearbeiteten Steine entstammen den der Jannowitzer Herrschaft gehörigen Granitbrüchen und kommen von hier aus zum Versandt.
An Gasthäusern sind hervorzuheben:
Kindlers Hotel nahe dem Bahnhofe. Grosser Speisesaal, Biilard, Kegelbahn, 20 Fremdenzimmer, schattiger Garten mit Collonaden, der Hauptverkehrsplatz der Touristen und Sommerfrischler. (Wagen zu Ausflügen sind hier zu haben.) Schneiders Restauration in Neu-Jannowitz: Bier, Wein etc. selbstfabricirter Apfelwein; hübscher kleiner Garten mit Collonade. Kein Nachtquartier. Einfacher sind: Hänschs Gasthaus in Neu-Jannowitz und Gasthaus zur Bolzenburg, am Eingang zum Münzethal.
Ganz im Osten des Dorfes, an der Strasse nach der Bergmühle, liegt Zimmermanns Gasthaus, ein beliebter Punkt für Spaziergänge in der Nähe, zeichnet sich besonders durch Milch und Honig aus.
Jannowitz ist einer der beliebtesten Orte für längeren Sommeraufenthalt. Wohnungen sind reichlich vorhanden, so dass 300 - 400 Fremde hier Unterkommen finden können. Nachfragen nach Wohnungen sind an die Auskunftsstelle der Section Jannowitz des R.-G.-V. (Restaurateur Schneider) zu richten; auch in dem am Bahnhof ausgehängten Kasten des R.-G.-V. sind zu vermiethende Wohnungen angezeigt.
Die Eisenbahn vermittelt den im Sommer sehr lebhaften Fremdenverkehr mit Jannowitz und Umgebung durch zahlreiche Personenzüge (täglich 5 nach jeder Richtung); von Breslau nach Jannowitz fünftägige Retourbillets, von Berlin, Stettin, Frankfurt a. O. und Posen sechswöchentliche Retourbillets zu bedeutend ermässigten Preisen; alle sonstigen Retourbillets gelten nur 2 Tage.
Wer von Hirschberg, dem eigentlichen Centralpunkt des Riesengebirgsverkehrs kommt, berührt zuerst die Station Schildau, dann fährt der Zug durch einen 300 m langen Tunnel, dessen Herstellung 360.000 Mark kostete. Von hier noch 6 km Fahrt, bei welcher man nach Süden fortwährend einen prächtigen Blick geniesst.


Nach dem Jannowitz-Bericht erscheint in dieser schönen Broschüre auf Seite 20 Kupferberg mit folgendem Bericht:
Vom Bahnhof nach Osten führt eine breite Fahrstrasse in 25 Minuten nach Kupferberg; auf halbem Wege eine Ruhebank (ein Fussweg geht von Neu-Jannowitz, hinter der Schneiderschen Restauration, dorthin).
Kupferberg ist die zweithöchstgelegene Stadt Preussens, 488 – 518 m ü. d. M. Ehemals durch Bergbau berühmt; schon im 12. Jahrhundert wurde hier auf Kupfererze gebaut; seit 15 Jahren liegt der Bergbau in Fristen.
1824 brannte die Stadt total nieder. 600 Einwohner, evang. und kath.Kirche.
Am Eingang zur Stadt grosse Brauerei, welche sowohl gutes Lagerbier als auch obergähriges Bier produziert. Restaurationen: die Brauerei und die Restauration von Ruhm, beide mit Billard; letztere auch mit Garten (schöne Aussicht!).
Die vielen in der Umgebung von Kupferberg liegenden Halden bieten manchen schönen Aussichtspunkt, namentlich gegen Sonnenuntergang.
Auch Kupferberg erfreut sich schon seit lange des Besuches von Sommerfrischlern, welche hier für längere Zeit Wohnung nehmen.