Hirschberger Grabkapellen
vom Staub und Schmutz der Jahrhunderte befreit

Jelenia Góra, 13.4.2011 – Am Gnadenkirchhof in Jelenia Góra/Hirschberg sind die Restaurierungsarbeiten an den Grabkapellen der Schleierherren nun in vollem Gange. Sandstein und Marmor, der eben noch den Staub und Ruß der vergangenen Jahrhunderte trug, präsentiert sich nun wieder in seiner ihm eigenen, natürlichen Farbe.

Zwischen den aufblühenden Blumen und Bäumen des Gnadenkirchhofs lässt sich Schmirgeln, Hämmern und Klopfen vernehmen. Wenn alte Putzschichten zu beseitigen sind, werden diese angenehmen und beruhigenden Geräusche allerdings durch lautes Bohren unterbrochen. In behutsamer Arbeit entfernen die Restauratorinnen und Restauratoren der Krakauer Fachfirma „Ars-Longa“ u. a. mit Wasserdampf, Heißwasser, Trockeneis- und – wo nötig – mit dem Sandstrahlverfahren die Schmutz-, Ruß- und Salzschichten auf den bis zu 300-Jahre alten Steinmetz- und Bildhauerarbeiten. Die moderne Restaurierung verfolgt das Ziel, mit auf ein Minimum beschränkten Eingriffen am Objekt dessen Erhaltungsbedingungen zu verbessern. Herr Kapałczyński, Leiter der Abteilung des Breslauer Denkmalschutzamtes in Jelenia Góra, entscheidet in Austausch und Gespräch mit den deutschen und polnischen Fachleuten, welche Maßnahmen im Einzelfall getroffen werden müssen.

Noch bis Ende 2012 werden sich die Restaurierungsarbeiten hinziehen, wobei unter anderem auch die Dachstühle der Grabkapellen erneuert und ihre Dächer wie einstmals mit roten Ziegeln gedeckt werden. Auf den Wegen des Gnadenkirchhofs wird der Asphalt wieder verschwinden und einer grobkörnigen Streuung Platz machen.

Das Projekt „Revitalisierung der barocken Grabkapellen in Jelenia Góra als Teilnahme am Schutz der europäischen kulturellen Erbschaft“ wird im Rahmen des „Operationellen Programms der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Sachsen-Polen 2007-2013” der Europäischen Union verwirklicht. Lead-Partner des Projekts ist die Stadt Jelenia Góra. Sie wird von ihrem Projektpartner, dem dt.-pl. Verein zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur/Stowarzyzsenie Pielęgnowania Sztuki i Kultury Śląskiej (VSK), unterstützt.